Leider… Nachdem mehrere Reiseführer das „Take 5“ am Deak Ferenc tér als absoluten Geheimtipp angepriesen haben, bin ich eben mit sehr hohen Erwartungen dorthin gefahren, was mal wieder beweist: Besser die Erwartung niedrig ansetzen, dann wird man nicht so schnell enttäuscht und freut sich umso mehr, wenn's doch gut ist... Budapest gilt als Hochburg des Jazz, und nachdem ich am Piano selbst mehrere Jahre Jazz gespielt habe, wollte ich mir eine Live-Vorstellung in Budapest nicht entgehen lassen. Im Take 5 treten jeden Abend Bands auf, bzw. wenn keine auftreten, legen DJs auf. Heute war scheinbar einer der Abende, an denen keine Band auftritt. Der DJ spielte aber leider nur seltsames Zeugs, was man vielleicht noch in der Retro/Dance/Raver-Szene auflegen würde. Mir hat’s nicht so wirklich gefallen, daher hab‘ ich nach zwei Bier – die hier in Budapest nebenbei immer direkt als 0,5L-Glas ausgeschenkt werden – dann relativ schnell den Laden verlassen. Da es am Himmel schon wieder anfing zu rumoren, und auch der ein oder andere Donner zu hören war, der nicht von einem Flugzeug kam, bin ich dann per Metro nach Hause.
Ich könnte wetten, dass die Sommerparty bei Ines mein Abendprogramm um Längen schlägt, aber was solls. Ich bin halt gerade in Budapest, und nicht daheim.
Dafür war der Tag ganz nett. Nachdem ich ja jetzt meine provisorischen Sonnen-rollos installiert habe, konnte ich heute dann den ersten Tag mal lange schlafen, was ich auch ausgiebig getan habe. Um 10:30 Uhr bin ich aufgestanden und hab‘ in aller Ruhe gefrühstückt. Dann der Blick auf’s Thermometer: 34°C!! Bei diesen Temperaturen sollte man zwar eigentlich Ausschau nach Schwimmbädern halten, aber ich hab‘ mich dazu entschieden, den Burgberg zu besichtigen, und dafür morgen ins Schwimmbad zu fahren.
Nachdem ich also mit der Metro bis in die Innenstadt gefahren bin und danach die Kettenbrücke überquert habe, bin ich per Pseudo-Drachenfels-Bahn den Burgberg rauf. Ganze 3 Euro kostet die Fahrt, dafür, dass sie gerade mal 2 Minuten dauert. Dafür spart man sich die Kletterei und vor allem viel Zeit. Von oben hat man einen herrlichen Ausblick auf die Donau sowie den kompletten Stadtteil Pest.
Nachdem ich dann die Ungarische Nationalgallerie, den Burgpalast sowie das Burgviertel gesehen hatte, bin ich nochmal dorthin gegangen, wo ich letztes Wochenende schon mal abends war: Zur Fischerbastion. Und in der Tat, es ist wirklich ein toller Ausblick von hier oben, auch bei Tageslicht.
Von dort aus bin ich den Burgberg zu Fuß nach unten bis zum Moskauer Platz (Moskva tér), von wo ich per Metro wieder heim fahren konnte.
Also alles in Allem: Viel gesehen von der Stadt. Der Burgpalast bzw. der Ausblick von da oben ist – meiner Meinung nach – eins der Dinge, die man gesehen haben sollte, hier in Budapest.
Der Abend war dann nicht so toll, dafür freu‘ ich mich auf morgen. Je nach Wetter geht’s dann entweder in die Aquarena oder das Aquaworld. ;-)
Viele Grüße nach Hause! Ich hoffe, dass Ihr gutes Wetter habt, und die Sommerparty bei Ines im Garten steigt.
...das heißt übersetzt „Simpler Garten“ und ist der Name einer der ersten Budapester Ruinenkneipen. Jetzt wollt Ihr wissen, was ‘ne Ruinenkneipe ist. Das ist relativ einfach. Eine Kneipe in ‘ner Ruine. Seit dem Krieg findet man in Budapest immer wieder Bauten, die noch nicht wieder aufgebaut sind und komplett verwahrlost sind. Hier haben sich über die Jahre Obdachlose, jugendliche Graffiti-Sprayer und wer weiß was aufgehalten. Die Geschäftsidee hinter den Ruinenkneipen ist, solche Gebäude zu kaufen und sie fast unverändert in eine Kneipe umzuwandeln.
Das Flair dieser alten Gemäuer mit dem Graffiti und allem drum herum ist wirklich einzigartig, und so wurde die Geschäftsidee des Szimpla Kert großflächig kopiert. Im 7. Bezirk, dem ehemaligen jüdischen Viertel (Elisabeth-Stadt), findet man fast an jeder Ecke eine solche Ruinenkneipe, jedoch ist und bleibt der Ursprung aller Ruinenkneipen das Szimpla Kert in der Kaczinski utca, welches in einer alten Stahlfabrik angelegt ist. Der Laden ist mittlerweile weltweit bekannt und man kann sogar in Berlin in einer nachgebauten Kneipe das original „Szimpla“-Feeling nachempfinden.
Und in der Tat, es ist schon ein etwas seltsames Gefühl, wenn man dort reinkommt. Man geht durch zwei karg beleuchtete Gänge, an deren Wänden der Putz abbröckelt, bevor man in den eigentlichen Hauptraum kommt. Das Gelände hat die Form eines „U“ , sodass man in den Seitenflügeln auf 2 Etagen sitzen, trinken und sogar speisen kann. Zwischen den beiden Gebäudeteilen kann man dann im Innenhof Platz nehmen, der zur Hälfte überdacht ist. Das Areal ist recht groß aber trotzdem rappelvoll, zumindest als ich eben dort war (ca. 22-23 Uhr).
Jeden Abend kommen ca. 800 Gäste aus aller Herren Länder (u.a. viele Studenten aus Deutschland) ins Szimpla Kert, was nicht zuletzt an den Preisen liegt. Für 0,5L Bier habe ich umgerechnet 2 Euro bezahlt! Somit muss man im Grunde noch nicht mal am Tesco-Express (Supermarkt 6:30-24:00 Uhr) an der Ecke zur Rakoczi ut vorglühen.
Die Bilder sprechen für sich… In den Laden müssen wir übernächste Woche auf jeden Fall nochmal!
Auf dem Heimweg bin ich dann noch von 3 Nutten mit dem Spruch „Szex, Mister?“ angequatscht worden, aber dass mein Viertel hier top ist, hab‘ ich ja schon erwähnt.
Ihr kennt den Film „Nur noch 60 Sekunden“ mit Nicolas Cage, oder? Immer, wenn er versucht hat, den 67er Shelby GT500 zu klauen, ist was schiefgegangen. Deswegen nannte er ihn sein „Einhorn“.
Genau so geht’s mir mit der Waschmaschine…
Ich bin mal ganz ehrlich. Männer und Wäsche passen irgendwie nicht zusammen…
Auch zu Hause kann mein Schatz ein Lied davon singen, wenn es wieder heißt: „Welches Programm nochmal?“„Gel oder Pulver?“
Mit dem Trockner komm‘ ich immer super klar, nur mit den Waschmaschinen steh‘ ich irgendwie auf Kriegsfuß… Da mähe ich lieber 4 Stunden lang bei 40°C Rasen oder wasche das Auto, bevor ich freiwillig ‘ne Waschmaschine programmiere. Und das sage ich, als relativ technisch-versierter Mensch, wie ich mich mal bezeichnen würde.
Aber warum gestaltet man diese Kisten auch nicht mal etwas benutzerfreundlicher? Warum muss man weiße Sachen auf „Bunt“-Wäsche waschen? Warum gibt es 45 Waschprogramme, gekoppelt mit nochmal doppelt so vielen Options-Knöpfen, die man noch alle drücken kann, oder je nach Waschprogramm auch nicht… Kommt da noch jemand mit? Liegt das daran, dass Waschmaschinen größtenteils von Frauen bedient werden, und wir Männer ja generell nicht immer ganz mitkommen bei der Frauen-Logik?
Jeder blöde Leergutautomat sagt dir, wenn du Mist baust, wenn die Flaschen im Kasten nicht richtig stehen, der Deckel noch drauf ist, wenn’s die Plastikflasche nicht im Sortiment des Marktes gibt, wenn der Behälter voll ist, usw… Nur Waschmaschinen lassen einen doof sterben und wenn sie über einen lachen könnten, würden sie das auch noch tun. Warum nur? Ich weiß es nicht.
Ich kann nur eins sagen: Auch meine Waschmaschine hier in Budapest gehört zur Familie derer, mit denen ich mich nicht so ganz anfreunden kann, obwohl es im Endeffekt funktioniert hat...
Und die Klamotten müssen irgendwann halt mal gewaschen werden, denn bei den Temperaturen hier (wir haben heute 32°C), kommt man halt durchaus mal ins Schwitzen…
Vor allem gehöre ich zu dem Personenkreis, der morgens und abends nicht das Glück hat, mit den neuen, vollklimatisierten Straßenbahnen zur Arbeit bzw. heim zu fahren. Auf meiner Linie verkehren noch die alten Kisten, die vermutlich noch aus der Wehrmachtszeit stammen. Die verrichten zwar auch noch täglich brav ihren Dienst (und das vermutlich besser als jeder deutsche ICE), sind aber natürlich nicht mal ansatzweise so komfortabel, wie die neuen Bahnen. Zur Klimatisierung wird hier dann mal ein Schiebefenster geöffnet, was aber im Stand auch herzlich wenig bringt…
Ich habe nebenbei immer noch das Problem, dass ich vom Firmen-Hotspot hier in Budapest nicht auf das Intranet unserer Firma zugreifen kann. Meine Mails kann ich zwar auf dem ungarischen PC bearbeiten, aber ein Problem gibt es dennoch: Meine Arbeitszeiterfassung.
Da ich noch nicht zum erlesenen Kreise der AT-Kräfte (Außer-Tariflich bezahlt) gehöre, muss ich meine Arbeitszeiten in ein Tool eintragen, was im Intranet liegt. Das wird mehrmals im Monat ausgelesen, um das Gleitzeitkonto zu aktualisieren, daher sollte man das Eintragen nicht länger als eine Woche schleifen lassen, sonst gibt’s Ärger. (Hatte ich schon mal, weil ich einen Tag vergessen hatte…)
Ich schreibe mir momentan also meine Anwesenheitszeiten auf, und übertrage die dann immer Freitags in dieses Tool, halt nur nicht von der Firma aus, denn unseren Hotspot kann ich ja leider (weil Proxy-Server) nicht benutzen.
Somit musste ich armer Tropf dann heute nochmal zum Starbucks fahren, um dort meine Arbeitszeiten für die Woche einzutragen. Hartes Los, aber einer muss es ja machen. ;-)
Wenn ich also nicht – so wie nächste Woche – zu Hause bin, sondern hier in Budapest, werde ich dann immer Freitags nach der Arbeit zum Starbucks fahren, natürlich aus rein dienstlichen Beweggründen, das will ich an dieser Stelle mal klarstellen!;-)
Es gäbe sicherlich bei mir in der Nähe auch noch kostenlose Hotspots (Burger King, McDoof, usw.), aber beim Starbucks ist es angenehm kühl, die Internetanbindung ist sehr flott, und nebenbei gibt’s noch sehr guten (wenn auch nicht ganz billigen) Kaffee.
So, jetzt werde ich mal die nächste Maschine Wäsche anmachen.
Mir fällt gerade ein, dass ich dann ja morgen den ganzen Mist noch bügeln muss. Oje… Mein Schatz, wenn ich wieder da bin, gibt’s ‘nen Strauß Blumen, dafür dass du den Mist bislang immer gemacht hast…
Für nachher habe ich bewusst noch nichts geplant, da die Wettervorhersagen heute und auch für das Wochenende geteilter Meinung sind, was Sonne oder Regen angeht. Ich werde also spontan schauen, wie’s aussieht und dann rausgehen, oder nicht.
Euch daheim wünsch‘ ich ein schönes Wochenende. Beim nächsten Wochenende bin ich dann wieder in Siegburg, und dann lassen wir’s krachen!
Achtung. Der nachfolgende Text kann bei Männern zur sprunghaften Erhöhung der Herzfrequenz führen. Das Weiterlesen für oben erwähnte Personengruppe erfolgt auf eigene Gefahr.
Ihr erinnert Euch noch an mein Problem mit den beiden Dachfenstern und mein dadurch bedingtes Wellensittich-Syndrom?
Nachdem ich nun mittlerweile den 11.Tag in Budapest bin und noch keinen einzigen Morgen später als 5.30 Uhr aufgewacht bin – was mich vor allem am Wochenende tierisch genervt hat – war es dann heute an der Zeit, dieses Problem mal anzugehen.
Bei nicht vorhandenen Sonnen-Rollos an Dachfenstern gibt es eigentlich nur 3 Lösungsmöglichkeiten:
Man bittet die Vermieterin welche zu kaufen, was aber völlig aussichtslos ist, denn die erreiche ich schon seit letzten Montag nicht. Miete hab‘ ich demnach auch noch nicht gezahlt ;-)
Man freundet sich mit ‘ner Velux-Vertreterin an, wobei einem die halt nicht täglich über den Weg laufen.
Man nimmt die Sache selbst in die Hand.
Ich habe mich für die dritte Lösung entschieden, woran Ihr schon erahnen könnt, dass die nun folgende Aktion selbst McGyver dazu bringen wird, weinend den Raum zu verlassen...
Ich bin also nach der Arbeit zum OBI gegangen, der sich nebenbei genau an der Haltestelle befindet, wo ich jeden Morgen aus der Straßenbahn aussteige. Seltsamerweise ist er mir heute Morgen das erste Mal aufgefallen.
Zielstrebig wie ich bin, hab‘ ich dann alle Gänge 2x erkundet, bevor ich das gefunden hatte, wonach ich suchte:
Eine Schere (O Gott, nicht schon wieder…)
Eine Rolle mit großen, schwarzen Müllsäcken
Eine Rolle Maler-krepp
Kostenpunkt: knapp 8 Euro.
Derart gerüstet bin ich dann zu meiner Wohnung und habe ca. 30 Minuten auf dem Dachboden hantiert, wo aktuell eine geschätzte Temperatur von 38°C herrscht, denn draußen sind es schon 30°C. (Mit ein Grund, warum ich heute nicht auf der Margareteninsel joggen gehe…)
Das Resultat ist nicht schön, aber selten. Vor allem aber erfüllt es seinen Zweck!
Klar, an einigen Stellen blinzelt noch die Sonne durch, aber schneidet Ihr mal frei-hand 1,20m Müllsack, wenn Ihr vorher beim Dran-halten mit dem Daumen die Stelle fixiert habt, wo Ihr schneiden müsst.
Außerdem ist der blöde Müllsack genau 5cm zu kurz, somit musste ich also bei beiden Fenstern noch mal stückeln. Aber egal: Von nun an werde ich morgens – auch bei ausgeprägter Sonneneinstrahlung – in Ruhe schlafen können, und das ist doch schon mal was…
Sonst hab‘ ich für heute Abend mal nichts geplant, außer Monkey Island endlich mal durchspielen. Da bin ich nämlich gestern Abend auf seltsame Weise für 2 Stunden dran kleben geblieben, und jetzt lässt es mich nicht mehr los ;-)
...er hält jung und macht uns hoard!" Dieser Ausspruch stammt vom Stephan, und genau der ging mir nach der Arbeit durch den Kopf, als ich mir über die weitere Abendplanung Gedanken gemacht habe. Da ich ja bereits letzte Woche vor hatte, auf der Margareteninsel zu joggen, hab ich mich dann direkt nach der Arbeit aufgemacht... Lauftechnisch hats sich auf jeden Fall gelohnt, denn rund um die Insel hat man am Ufer entlang eine richtige Tartanbahn angelegt, auf der es sich wesentlich gelenkschonender läuft, als auf Asphalt. Was allerdings dann doch ganz schön reingehauen hat, sind die 27°C Außentemperatur, die das ganze Thema nicht gerade erleichtern. Nebenbei gibts auf der Insel ein Schwimmbad, in dem derzeit die Schwimm-Europameisterschaften ausgetragen werden. Ich war also eben live dabei, als Paul Biedermann Gold im 200m-Freistil holte, und somit seinen Europameister-Titel verteidigen konnte! (Hatte mich schon gewundert, warum da so viel los war ;-)) Ja, also wie gesagt, eine sehr schöne Laufstrecke, trotzdem weiß ich noch nicht, ob ich dort demnächst immer laufen werde, denn man braucht von meiner Wohnung aus knapp 30 Minuten, bis man dort ist, und so richtig toll ist es auch nicht, dann hinterher vollgeschwitzt in der Straßenbahn zu stehen, und zu hoffen, dass die umgebenden Leute alle Schnupfen haben ;-) Die Margaretenbrücke wird außerdem gerade saniert, sodass die Haltestelle "Margareteninsel" nicht angefahren wird. Man muss also entweder vorher oder nachher aussteigen, und dann jeweils die halbe Brücke überqueren, bis man auf die Insel rüber kann.
Auf Arbeit gabs heute nichts besonderes, außer dass ich die Ungarn mal richtig fluchen gehört habe: Ein anderer Mitarbeiter mit dem schönen Namen "Tibor" und ich hatten in der Kantine das Tagesgericht bestellt (Lendchen *hmmm, lecker*), und die Zubereitung hat tatsächlich geschlagene 15 Minuten gedauert. Da waren alle anderen dann schon fertig mit essen. Deswegen hat Tibor den Mädels in der Kantine dann mal etwas Feuer unterm Hintern gemacht (was letztendlich dann auch funktioniert hat). Tibor ist so um die 45 und eigentlich relativ ruhig, aber beim Essen versteht er keinen Spaß - so sieht er auch aus. ;-) Sonst - wenns nicht ums Essen geht - kommt man super mit ihm klar. Heute hat er nach meiner Email-Adresse gefragt, und 2 Minuten später hatte ich 'ne 15-seitige PowerPoint Präsentation mit nackten Mädels in der Inbox... So sind sie, die Ungarn...
Tja, sonst gibts eigentlich nichts Neues. Ich habe erfahren, dass 20km von hier - in der Nähe des Hungarorings - ein riesiges Freizeitbad mit 1,5 km Rutschen ist. (http://www.aquarena.hu/site.cgi?/lang/de/) Die Thorsten-Christian-Schwimmbad-World-Tour geht also weiter *yeah*!!
Momentan weiß ich zwar noch nicht, wie ich dort hinkomme, aber bis zum Wochenende fällt mir da bestimmt noch was ein. ;-) Den Post schreibe ich nebenbei aus gegebenem Anlass bereits jetzt, denn um 20:15 Uhr wird das Länderspiel Deutschland-Dänemark übertragen, was ich mir gerne ansehen möchte.
So, dann mal auf zum Fußball gucken. Ich hab' zwar keine Vuvuzela hier, aber egal. T'SCHLAAAAAAAND!!!
Heute fällt mir das Schreiben wieder schwer, und zwar nicht, weil ich besoffen bin, sondern weil nicht wirklich was passiert ist…
Wobei, das mit dem Alkohol war gelogen: Nachdem ich einen ausgedehnten Stadtbummel durch die Schildergasse von Budapest, die Vacy utca gemacht habe, bin ich per Straßenbahn nochmal in die Raday utca und habe dort ‘nen „Café Cream“ bestellt. In der guten Überzeugung, dass ich dafür einen „Kaffee Crema“ bekomme, gab es stattdessen einen Kaffe mit Sahne und Baileys, serviert in einem Martiniglas. Also doch Alkohol, obwohl ich gar keinen wollte. Naja, wat soll et…
Tja, die Vacy utca beginnend am Vörösmaty tér (klingt sehr türkisch) ist die Haupteinkaufsstraße und im Gegensatz zur Andrassy ut, wo ich am Samstag war, ist sie komplett Fußgängerzone. Hier sind dann auch die überteuerten Café-Häuser und Souvenir-Buden, die den Touristen einen vom Pferd erzählen, was typisch ungarisch sei… Da ich weder was einkaufen musste, noch wollte, und auch nicht – so wie die Damenwelt – einfach nur mal 6 Stunden Schaufenster gucke, bin ich dann auch relativ schnell weiter gezogen. Hinzu kommt, dass mir die ganzen Mädels aufn Sack gingen, die da ihre Flugblätter für irgendwelche Bistros oder Restaurants verteilen. Da ich dann irgendwie Durst bekam, fiel mir dann die oben erwähnte Raday utca wieder ein, wo ich per Straßenbahn hingefahren bin.
Die Linie 2, welche ich von der Kettenbrücke bis zur großen Markhalle genommen habe, wird nebenbei in allen Reiseführern als „Low-Budget Stadtbesichtigung“ angepriesen, und so ist es auch. Sie fährt auf der Pester Seite immer an der Donau entlang vom Milleniumsviertel im 9. Bezirk nach Norden bis hoch zum Westbahnhof bzw. eine Station weiter in Richtung Donau. Hier kann man wirklich für ein Einzelticket zum Preis von ca. 45 Cent den Großteil der Budapester Sehenswürdigkeiten mitnehmen, insofern war die Fahrt ganz nett. Von der großen Markthallte an habe ich dann die nächste Straßenbahn in Richtung Kalvin tér genommen, und auf dem Rückweg nochmal die Straßenbahn vom Kalvin tér nach Astoria und die Metro von Astoria zum Ostbahnhof. Macht ungeheuer Spaß dieses Straßenbahn-Hopping und man kommt in Budapest wirklich überall hin. Ich glaube, das werde ich vermissen, wenn ich ab Oktober in Deutschland wieder jeden Morgen in meinen schönden ICE steige. Da hat so’ne Straßenbahn irgendwie mehr Flair – dafür ist sie nicht so schnell… ;-)
Wobei die Dinger echt ramponiert aussehen, hier mal ein Bild von der Metro... Und da spricht der Chad bei Flugzeugen, die top in Schuss sind von Höllenmaschinen...
Achja, wo wir gerade von ÖPNV sprechen: Die Trasse der Linie 4 bzw. 6 wird derzeit umgebaut, hab ich letzte Woche am eigenen Leib zu spüren bekommen, weil ich nämlich den ganzen Weg zu Fuß gehen musste. Die Info könnte glaube ich für Sandra relevant sein, da du ja vermutlich mit der Linie von der Wesseleny utca oder von Blaha Richtung Uni fährst (da gibt’s ‘ne Haltestelle, die heißt „Klinikak“… Klingt im wahrsten Sinne des Wortes beschissen, aber ich glaube, das müsste sie sein, wobei die Straßenbahn fährt ja nur bis Ferenc körut...) Also ab Blaha is Schluss. Weiter nach Süden fährt die momentan nicht, aber es gibt Busse, die natürlich übervoll sind. Das Ganze geht glaube ich nur noch bis 26.8., aber viel früher kommst du ja auch nicht…
Tja, auf Arbeit klappt’s immer besser. So langsam finde ich auch in das Team, obwohl ich mich mit einigen Mitarbeitern halt nur per Dolmetscher oder mit Händen und Füßen verständigen kann. Mir ist aufgefallen, dass die Männer hier ein sehr spezielles Ritual haben, um sich zu begrüßen. Das Szenario bei uns ist folgendes: Großraumbüro mit ca. 12 Leuten in 3 langen Reihen à 4 Tische nebeneinander. Also wie Schule, nur dass man von der Seite reinkommt, und nicht von vorne. Von den 12 Mitarbeitern sind 2 Frauen, der Rest Männer. Kommt nun eine Frau rein, sagt sie höflich „Szia“, was so viel heißt wie „Hallo“ und klingt wie „see ya“. Man sagt es zur Begrüßung, aber auch zur Verabschiedung. Die beiden Frauen antworten immer freundlich mit „Szia“. Die Männer schauen kurz hoch, und je nachdem wie die Frau aussieht, wird geantwortet oder nicht. Die Frau geht dann direkt zu dem Mitarbeiter, mit dem sie halt gerade sprechen möchte… Kommtein Mann rein, sagt er ebenfalls „Szia“ und ausnahmslos alle antworten „Szia“. Dann geht der Mann die kompletten 3 Tischreihen ab und gibt jedem die Hand (wobei er bei jeden nochmal einzeln mit „Szia“ begrüßt), mit Ausnahme der Frauen, an denen er einfach vorbei geht… Eine etwas seltsame Gepflogenheit, da sie zum Einem die Frauen (vermutlich ungewollt) herabstuft, und zum Anderen immer ‘ne halbe Ewigkeit dauert, bis sich morgens alle mal die Hand gegeben haben. Von 8:00 bis 8:30 Uhr trudeln alle ein und man hat in dieser halben Stunde dann (wenn noch ein paar Servicetechniker reinkommen) ca. 20-25 Leuten die Hand geschüttelt und „Szia“ gesagt… Danach geh‘ ich dann meistens mal Hände waschen ;-)
So, mehr fällt mir heute nun wirklich nicht mehr ein. Hier noch ein paar Bilder von Budapest bei abendlicher Sonne. Die Flüge sind nebenbei gebucht, d.h. ich fliege am 19.8. abends heim und am 23.8. Morgens wieder hin.
…ja genau, sowas gibt’s. Hat jeder Mensch in der Nase und funktioniert wie beim Auto der Luftfilter. Als der liebe Gott sich diese ungemein clevere Erfindung einfallen ließ, rief er alle Nasenhaare zu sich und erklärte ihnen gründlich, dass sie eine bestimmte Größe nicht überschreiten sollen. Regelmäßig widersetzten sich die Nasenhaare dieser Regel. Zur Strafe erschuf Gott die Schere. Doch mangels Equipment musste eine einzige, von unbeugsamen Nasenhaaren bewohnte Nase, welche derzeit in Ungarn weilt, stetig mit ansehen und –fühlen, wie ein einziges Nasenhaar dem Sonnenlicht immer näher kam, und dabei nichts anderes im Sinn hatte, als andauernd zu kitzeln… Aufgrund dessen bin ich dann eben mal losgezogen um mir eine Schere zu kaufen. Leichter gesagt, als getan: Beim dm kostete die billigste Schere umgerechnet ca. 12 Euro. Beim Rossmann im West End City Center bin ich dann schließlich für 3,60 Euro davongekommen. Aber seitdem ist wieder Ruhe eingekehrt – in der Nase.
Mir fällt gerade auf, wie geil man so ‘ne blöde Nebensächlichkeit ausschmücken kann. ;-)
Bevor ich mich um die Schere kümmern konnte, musste ich allerdings ein paar alltägliche Besorgungen tätigen. Als ich aus der Haustür trat, traute ich meinen Augen kaum: Genau vor mir stand mein Auto!
Extra aus Deutschland ist es angereist, um mir die scheiß Buckelei mit den 1,5L-Sixpacks Wasserflaschen zu ersparen… Tja, schön wärs gewesen. Is natürlich nur Wunschdenken, aber irgendwie fand ich’s in dem Moment schon witzig… Hilft aber nix, schleppen musste ich trotzdem. Es macht einem nur bewusst, wie gut man’s zuhause hat. Das wurde mir nebenbei erneut bewusst, als ich nach dem Abendessen in der Küche verzweifelt die Spülmaschine gesucht habe…
Naja, danach bin ich dann jedenfalls in Richtung Westbahnhof losgezogen, um mir das West End City Center anzuschauen (und meine Schere zu kaufen^^).
Es handelt sich hierbei um eine riesige Shopping Mall mit über 400 Geschäften. Baukosten: Stolze 200 Millionen Euro (keine Forint!).
Aber chic ist es, das muss man sagen. Nachdem ich dann nochmal 100 Euro in Forint gewechselt habe, bin ich mal in den Mediamarkt (klar, wohin soll ich auch sonst gehen? Douglas?) und bin letzten Endes im Starbucks bei ‘nem Iced Coffee kleben geblieben (siehe voriger Post).
Das war’s im Grunde, mehr gibt’s nicht zu berichten. Die Woche hat ganz gut angefangen, auf der Arbeit sind jetzt zwei weitere Führungskräfte aus dem Urlaub zurück, welche – gottseidank – sehr gut englisch, bzw. sehr gut deutsch sprechen.
Eventmäßig gibt’s ‘ne kleine Planänderung hier in Budapest. Eigentlich sollte am 18./19. August hier die Red Bull Air Race stattfinden, welche ja hier in Budapest ihren Ursprung hat, und auf die ich mich schon tierisch gefreut hatte. Leider wurde dieses Event jedoch abgesagt… Naja, dafür hat heute das Sziget-Festival („Insel-Fest“) begonnen. Das ist sowas wie Woodstock und Rock am Ring zusammen. 7 Tage nur Party und Musik auf 9 Bühnen, das kann schonmal anstrengend werden... ;-)
Das Ganze spielt sich auf der Obuda-Insel (nördlich der Margareten-Insel) ab, und jedes Jahr lockt das Fest ca. 400.000 Leute nach Budapest. Top-Acts dieses Jahr sind u.a. der Buena Vista Social Club und Iron Maiden. Die Karten gibt’s leider nur im Vorverkauf, und der ist jetzt logischerweise beendet. Aber wer weiß, vielleicht lass ich mich ja mal spontan dort blicken. Man kann ja sicherlich auch von draußen was von der Musik mitbekommen, oder man schaut mal nach Karten auf dem Schwarzmarkt… ;-) Eine Tageskarte hat im Vorverkauf nebenbei 45 Euro gekostet, die Festival-Karte für die ganzen 7 Tage 170 Euro und mit Camping-Erlaubnis 200 Euro!!
Noch was Organisatorisches: Übernächsten Freitag, am 20. August feiern die Ungarn St. Stephans-Tag (nationaler Feiertag), somit habe ich dort frei. Und nachdem mein Chef in Deutschland heute wieder aus dem Urlaub zurück ist, habe ich da direkt mal ‘nen Heimflug organisiert. Das heißt, ich fliege am Donnerstag, den 19. August abends nach Hause und dann montags früh, den 23. August wieder hin. Und montags abends nach der Arbeit kann ich dann hier in Budapest schon wieder zum Flughafen fahren, denn da kommen ja dann schon der Chad und der Fuppeskopp! (Ich freu mich riesig, das werden geile 3 Tage, verlasst euch drauf!) Der Blog wird in der Zeit, wo ich zuhause bin, dann mal ruhen…
Also dann, bis die Tage und viele Grüße in die Heimat.
...genau das habe ich heute den ganzen Tag getan. Nämlich nichts! Nachdem ich mir hier die letzten Tage die Füße platt gelatscht habe, musste dann heute mal ein Tag zur Entspannung her.
Leider begann er – so wie alle Tage hier – sehr früh, denn ich habe kein Sonnenrollo oder Ähnliches, was ich vor die beiden Dachfenster spannen könnte, und so kann man bei mir jeden Morgen pünktlich zum Sonnenaufgang um 5:30 Uhr den altbekannten Wellensittich-Effekt beobachten: Decke drüber => Vogel schläft Decke weg => Vogel wach Schöner Mist sag ich Euch, und das am Wochenende…
Naja, nach ‘ner Runde skypen mit Verena gab’s dann lecker selbstgemachten Obstsalat mit frisch geschnitzten Äpfeln und Nektarinen *schleck*. Und nachdem ich mich dann doch noch dazu durchgerungen hab, den Abwasch vom Vortag in Angriff zu nehmen, bin ich gegen 11:00 Uhr ins Szechenyi-Bad gefahren, was ich mir ja gestern bereits von außen angeschaut hatte.
Das Bad ist weit über die Stadtgrenzen von Budapest hinaus bekannt und gehört zu den größten Thermalbädern Europas. Gespeist wird es von einem 1,2 km tiefen Brunnen, welcher 6.000 m³ Thermalwasser pro Stunde nach oben befördert.
Budapest ist nebenbei generell als Kur-Bad bekannt, da es auf einer plattentektonischen Verwerfung gebaut ist, und somit sehr reich an Thermalquellen ist.
Die Römer haben hier schon vor mehr als 1.000 Jahren Bäder gebaut und als Ungarn später von den Türken besetzt wurde, etablierten die Ihre weltbekannte Badekultur auch hier (=> Hammam).
Viele Budapester treffen sich im Bad, so wie wir ‘nen Kaffee trinken gehen.
Genau das habe ich auch heute gemerkt, zumal es ja auch noch Sonntag ist. Soll heißen: Es war ziemlich voll. Trotzdem hat es sich gelohnt, denn die ungarischen Frauen sehen in Bikinis noch besser aus, als morgens in der Straßenbahn. ;-) Nein, keine Panik: Ich halte mich natürlich immer an das alte Veltins-Motto von Rudi Assauer: Nur gucken, nicht anfassen! ;-)
Das Bad an sich ist riesig groß, mit Zehntausend größeren und kleineren Becken in allen vorstellbaren Temperaturen, sowie ein großes Außenbecken, was von zwei halbkreisförmigen Becken flankiert wird. Das linke von denen ist mein persönlicher Favorit, denn erstens beträgt hier die Wassertemperatur 38-40°C (is richtig wat für die Pumpe, da reinzuspringen) und zweitens kann man hier das Szenario beobachten, für welches das Szechenyi-Bad bekannt ist:
Alte Männer sitzen im Wasser und spielen Schach! Es gibt glaube ich nichts, was noch dekadenter ist. Gleichzeitig sieht’s ungeheuer lässig aus und man wird auch noch braun bei der Sache.
Die Ausstattung ist in den letzten Jahren sukzessive erneuert worden, trotzdem sind die hygienischen Verhältnisse – meiner Meinung nach – nicht so ganz das, was wir in Deutschland gewohnt sind. Nicht nur optisch (ich hab‘ noch nie so viel angelaufenes Metall auf einmal gesehen), sondern auch trinkwassertechnisch habe ich so meine Bedenken, ob das Bad nach Maßstäben betrieben wird, die sich mit unserer deutschen VDI 6023 messen können… Aber ich will den Teufel nicht an die Wand malen: Von großen Legionellen-Epidemien hat man aus Budapest noch nichts gehört, und wenn man sich die Thermal-Geschichte der Stadt mal anschaut, müsste man eigentlich meinen, dass die Jungs genug Erfahrung haben. ;-)
Was allerdings wirklich was bringen würde, wären mehr Spinde, denn ich musste tatsächlich geschlagene 20 Minuten warten, bis ein Badebesucher kam, der gehen wollte und mir dann seinen Spind übergeben konnte. :-(
Aber wie dem auch sei: Die Kulisse ist einmalig, das Wasser ist schön warm und in Summe war’s ein super Badetag!